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Ortsgruppe Thalmässing blickt auf Jubiläumsjahr zurück – Rotation und neue Gesichter im Vorstand

Zufrieden berichtete die Wasserwacht Thalmässing an ihrer Mitgliederversammlung aus dem vergangenen Jahr. Ab 2017 wird eine neue Führungsmannschaft, bestehend aus Sandra Lehnert, Bettina Kremer, Valentin Helbig und Heike Ackermann, die Geschicke der Ortsgruppe lenken.

 

Zu ihrer Jahresversammlung und turnusmäßigen Neuwahlen traf sich am vergangenen Sonntag die Wasserwacht-Ortsgruppe Thalmässing. Bürgermeister Georg Küttinger fungierte als Wahlleiter und wurde durch die Ehrengäste Helmut Köhler, Vorsitzende der Kreiswasserwacht, und seine Frau Inge Köhler unterstützt.

Vorsitzende Bettina Kremer und Jugendleiterin Sandra Lehnert blickten zunächst mit Zahlen und Fotoplakaten zurück auf den Frühjahrsausflug ins Kaisinger Tal und die Technikkeller des Hallenbads Greding, die Gredinger Schwimmnacht, die Malaktion im Nichtschwimmerbereich, das Anschwimmen, Rettungsschwimm-Wochenende, Zeltlager, das große Jubiläumswochenende, Freibadkino und Hundeschwimmen. Das Jubiläumswochenende war die „größte Aktion des Jahres und einfach schön“, beschrieb Kremer das zweitägige Spektakel, das mit der Gemeinde und dem Mitwirken vieler Vereine zum 60-jährigen Bestehen des Thalmässinger Freibads über die Bühne gegangen war. „Danke für die Hilfe und die Plattform“, richtete Kremer den Dank der Wasserwacht an Bürgermeister Küttinger. „Ohne euch können wir das nicht stemmen“, gab der den Dank für das „wunderbare Fest“ zurück. Der zweite besondere Streich des Sommers war das Freibad-Kino mit Rahmenprogramm, das die Gemeinde zum Jubiläum nach Thalmässing holen konnte. Auch wenn ein heftiges Gewitter just nach Ende der voll besuchten Veranstaltung „uns unglaublich zusammengewaschen hat“, wie sich die Helfer an das perfekte Timing erinnerten, so konnte Küttinger bestätigen, dass der Abend nicht nur für die Thalmässinger etwas Besonderes war: „Der Verantwortliche der N-ERGIE schwärmt noch immer“, hat er vor Kurzem gehört. Auch der Saisonabschluss barg ein neues Highlight, denn erstmal fand im bereits geschlossenen Schwimmbecken ein Hundeschwimmtag statt. „Das hat einen Heidenspaß gemacht“, gestand Kremer. Zwei Hunde hätten mit ihrer Schwimmfreude locker das Seepferdchen bestanden. „Den Seehund!“, unkte Ines Helbig und lieferte die Vorlage für Helmut Köhler, der mit einem Grinsen versprach, dafür Urkunden zu besorgen, damit die Auszeichnung beim nächsten Hundeschwimmen verliehen werden kann. In der Rückschau auf alle Veranstaltungen freute sich Kremer besonders, dass „trotz der vergleichsweise geringen Mitgliederzahl immer viele Leute als Helfer da sind“.

Die Mitgliederentwicklung sei weiterhin erfreulich, „seit 2014 haben wir stabile Zahlen“, berichtete sie. Rund 50 Mitglieder zähle die Ortsgruppe, davon 64 Prozent jünger als 27 Jahre. Auch wenn es jedes Jahr neue Aus- und Eintritte gebe, stelle sie doch fest: „Die Jugend ist mitgewachsen“. Das hatte sich deutlich bei der Mannschaftsaufstellung für die Schwimmnacht Greding gezeigt, welche die Thalmässinger seit 2010 bestreiten. Ging 2012 noch eine Jugendmannschaft an den Start, so bestritten die damaligen Nachwuchsschwimmer im vergangenen Jahr mit den Erwachsenen bereits die 4-Stunden-Staffel.

Auch bei der Ausbildung zieht die Jugend nach. 6 Teilnehmer hatte Kremer zum Lehrgang zum Ausbildungs- und Trainingshelfer schicken können und freute sich, „dass sich das Engagement seither durchzieht“. Außerdem wartet die Ortsgruppe seit vergangenem Jahr mit 2 neuen Sanitätern, 1 weiteren Wasserretter und einem Lizenzerwerb zum Ausbilder für die Frühdefibrillation auf. Auch die Kinder bildeten sich fort: beim Erste-Hilfe-Kurs im Rahmen des Kreiswasserwacht-Zeltlagers. „Mit den Stationen im Freien war das ein sehr lehrreicher Kurs und es hat Spaß gemacht“, lobte Betreuer Valentin Helbig die Neuerung des Zeltlagerprogramms. Insgesamt 474 Stunden investierten die Thalmässinger Mitglieder 2016 in ihre Aus- und Weiterbildung.

Das geben sie bei den alljährlichen Schwimmkursen weiter. „Als Premiere hatten wir letztes Jahr einen Kurs Technikverbesserung für Erwachsene“, blickte Kremer zurück. Der sei sehr gut angenommen worden und werde dieses Jahr wieder stattfinden, kündigte sie an. „Einen Anfängerkurs für Erwachsene haben wir nicht aus den Augen verloren, lassen dafür aber wieder ein paar Jahre verstreichen“, erinnerte sie an die erwachsenen Nichtschwimmer. Der Kinderschwimmkurs 2016 hatte in Kooperation mit der Aktion „Schwimmen für alle“ der Restaurantkette Nordsee stattgefunden. „Die Kids waren dieses Jahr gnadenlos und haben die bisher beste Quote an Seepferdchen erreicht“, lobte Ausbilderin Bettina Kremer.

Insgesamt 47 Schwimmabzeichen und 14 Rettungsschwimmabzeichen konnten die Wasserretter verleihen. „Besonders der Seeräuber hat Schule gemacht“, betonte Kremer den Renner für die Kleinen, die über das Seepferdchen schon hinausgewachsen sind.

Da der Ausbildungsstand und die Leistungsfähigkeit der Mannschaft ständig steigen, plant die Gruppe, dieses Jahr ein Spineboard, ein Sanitäts-Ausbildungsset und Schnorchelausrüstung für das Training anzuschaffen. „Das Spineboard ist außerdem bei unserem hohen Beckenrand ein wertvolles Rettungsmittel“, erinnerte Kremer an die baulichen Besonderheiten im Freibad.

Kassier Kerstin Pfahler trug den Kassenbericht vor und präsentierte die „interessanten Zahlen, die unsere kleine Ortsgruppe doch bewegt“. Knapp 700 Euro Plus hat sie für 2016 in der Bilanz stehen. Neben den Schwimmkursen sorgte vor allem das Freibadkino für Einnahmen. Die Hauptausgaben machten Dienstkleidung, Ausflüge, Hallenbadnutzung, „aber auch Posten wie Versicherungen“ aus, zählte sie auf.

Nach den Vorstandsberichten standen die Neuwahlen des Vorstands auf dem Programm. Nach dem Wegzug des technischen Leiters habe sich der verbliebene Vorstand im vergangenen Jahr bereits umorganisiert und viele Aufgaben „auf Zuruf geteilt“, rekapitulierte Kremer. Einstimmig wählten die Mitglieder entsprechend der Vorschläge Sandra Lehnert zur Vorsitzenden, Bettina Kremer zur technischen Leiterin und stellvertretenden Vorsitzenden, Valentin Helbig zum Jugendleiter und Heike Ackermann zum Kassier. „Eine gute Hand“ wünschte Wahlleiter Küttinger in den neuen Ämtern.

Helmut Köhler gratulierte den neuen Amtsträgern und gestand mit einem Augenzwinkern: „Ich habe im Kreisverband 3500 Mitglieder in 14 Ortsgruppen. Hier in Thalmässing sind das davon erst einmal nicht viele und ich war zuerst nicht begeistert, am Sonntagabend aus der Hütte zu müssen.“ Dann aber habe er sich an die Anfänge seiner Heimat-Ortsgruppe Georgensgmünd erinnert, die 1989 mit 14 Leuten gegründet worden und mittlerweile auf 469 Mitglieder angewachsen sei. Die noch kleine und junge Ortsgruppe in Thalmässing sehe er ebenfalls auf dem besten Weg. „Nur darf der Motor der Führung nicht husten, sonst ist die Mannschaft schon schwer grippekrank“, erinnerte er die Neugewählten an ihre Verantwortung. Mit ernstem Rückblick auf den Ertrinkungsunfall eines Nichtschwimmers im vergangenen Jahr am Rothsee – „in bauchtiefem Wasser!“, appellierte er an das Engagement aller Thalmässinger, sich weiterhin für die Schwimmausbildung einzusetzen.

Um ihr aktivstes Mitglied auszuzeichnen, hatten die Wasserwachtler 2016 erstmals den Wanderpokal „Wachtel des Jahres“ verliehen. Die Nachfolge von Valentin Helbig trat nun Lea Kremer an. Sie hatte im vergangenen Jahr 31 Trainingstermine und 31 Veranstaltungs- und Ausbildungstage gesammelt und nahm den Pokal aus Küttingers Händen entgegen.

Helmut Köhler ehrte Stefan Assenbaum, Felix, Lina und Wolfgang Brügel, Gerlinde Wolf und Anika Burger für 5 Jahre Mitgliedschaft, Bettina und Stefan Kremer für 10 Jahre Mitgliedschaft.

Der neue Vorstand gab einen Ausblick auf die kommende Saison mit etablierten und neuen Aktionen. Weiter intensivieren möchten die Wasserwachtler die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, deren neue Räumlichkeiten sie für die Sitzung bereits nutzen durften. Für dieses Jahr seien gemeinsame Übungen zu Funk und Patiententransport geplant, stellte Kremer in Aussicht.

Zum Abschluss wartete ein Rundgang durch das neue Feuerwehrhaus. Bürgermeister Küttinger führte die Wasserretter stolz durch Fahrzeughalle, Schlauchwasch- und Atemschutzwerkstätten, Kleiderkammer und Kompressorraum der befreundeten Hilfsorganisation.

Erstveröffentlichung des Berichts (redigiert): Hilpoltsteiner Kurier, 18.02.2017

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