In ihrer Jahresversammlung blickte die Wasserwacht Thalmässing auf ein aktives Jahr mit zahlreichen Ausbildungen, Aktionen und Diensten zurück. Um 30 % stieg die Zahl der Dienststunden 2019 an. Besonders die aktiven jugendlichen Mitglieder beeindruckten die Ehrengäste. Eva Trickl wurde als aktivstes Mitglied ausgezeichnet.
Unsere Geehrten zwischen Jugendleiter Valentin Helbig (2. v. li.), der Kinder- und Jugendbeauftragter der Gemeinde Eva
Dorner (4. v. li.), Vorsitzender Sandra Karch, Technischer Leiterin Bettina Kremer und stellvertretendem Vorsitzenden der Kreiswasserwacht Olaf Pfeiffer (v. re.).
„Herzlichen Dank, dass ihr nicht nur heute, sondern auch bei unseren Trainings, unseren Kursen und Veranstaltungen, den Wachdiensten und Ausbildungen so unermüdlich dabei seid!“, begrüßte Vorsitzende Sandra Karch die Mitglieder der Wasserwacht Thalmässing zur Jahresversammlung. Als Ehrengäste waren die Kinder- und Jugendbeauftragte der Gemeinde Thalmässing, Eva Dorner, und der stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands Südfranken, Olaf Pfeiffer, nach Thalmässing gekommen, um mit der Ortsgruppe auf das vergangene Jahr zurückzublicken.
Dorner begrüßte die sehr junge Gruppe und betonte die intensive Jugendarbeit mit „zwei Dritteln jugendlichen Mitgliedern“ und vielfältigen Aktionen. Für die lange Liste der Veranstaltungen muss sie tief Luft holen. Sie sprach einen herzlichen Dank im Namen der Marktgemeinde aus und sagte: „Ich bin selbst auch eine Wassernixe und oft im Freibad. Auf euch ist Verlass. Gerade in so einem heißen Sommer wie letztes Jahr ist das wichtig!“ „Ihr könnt stolz sein auf eure Jugend in eurer relativ neuen Ortsgruppe“, betonte auch Pfeiffer. „Bei Änderungen aus dem KV können wir uns auf die Leitung vor Ort verlassen“, lobte er die gute Zusammenarbeit. „Und bei allem ist die Jugend mit Engagement dabei“, stellte er fest. Bei Ausbildungen im KV seien häufig Aktive aus Thalmässing am Start, auch für die wichtigen Aus- und Fortbildungen für Ausbilder. „Das sind unsere Nachfolger“, sagte er augenzwinkernd, aber auch mit einem beruhigten Blick in die Zukunft.
Dabei kann die Ortsgruppe bei geringer Fluktuation auf eine stabile Mitgliederzahl von gut 50 Mitgliedern bauen, „von denen viele sehr aktiv sind“, wie Karch betonte. Das zeigte auch die Statistik der Dienststunden. Insgesamt 1918 Stunden haben die Ehrenamtlichen im vergangenen Jahr außerhalb des wöchentlichen Trainings zusätzlich geleistet – „rund 500 Stunden mehr als 2018“, so Karch. Besonders die Einsätze in Ausbildung und Wachdiensten hätten deutlich zu Buche geschlagen.
„645 Stunden haben wir 2019 in Ausbildung investiert!“, hob Bettina Kremer hervor. Die Technische Leiterin und stellvertretende Vorsitzende präsentierte eine beeindruckende Liste von Schwimm- und Rettungsschwimmabzeichen, die feierlich überreicht wurden. Wichtig für den Einsatz als Wach- und Bootsmannschaft seien auch die absolvierten weiterführenden Ausbildungen zum Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst und Wasserretter, berichtete Kremer. Sie erinnerte außerdem daran, dass man „für alle Lehrgänge natürlich auch die entsprechenden Ausbilder braucht. Mit Lea Kremer haben wir seit 2019 einen weiteren Ausbilder Rettungsschwimmen und Instruktor für den Defibrillator. Insgesamt haben wir in der Ortsgruppe eine richtig gute Abdeckung mit Ausbilderscheinen“, freute sie sich über die Fortbildung der aktiven Wasserretterin.
Fit halten sich die Einsatzkräfte mit Rettungs- und Bootsübungen und Trainings zur Sanitätsbetreuung. Eine große Übung gemeinsam mit der Feuerwehr im Freibad war eine Premiere – und erkenntnisreich. „Das müssen wir wiederholen!“, sagte Bettina Kremer.
Einer besonderen Verleihung fiebert besonders die Jugend jedes Jahr entgegen: der zur „Wachtel des Jahres“. Dafür sammeln die Mitglieder mit jedem Training, Wachdienst und Ausbildungstag und mit jeder Veranstaltung jeweils einen Punkt. Mit 56 Punkten gewann Eva Trickl die Wertung 2019. Als erstes erfuhren die Online-Follower der Ortsgruppe von der neuen Preisträgerin, denn Trickls Vorgänger Moritz Ackermann pflegt den Instagram-Account der Ortsgruppen-Jugend und gab die Neuigkeiten sofort bekannt.
Auch die langjährigen Mitglieder Ute, Peter und Lukas Leitner (5 Jahre) und Christopher Kerschbaum und Lara Herrmann (10 Jahre) wurden mit besonderem Dank für ihre Unterstützung ausgezeichnet.
Ganz zu Beginn der Karriere zum Schwimmer steht bei vielen ein Kinderschwimmkurs. Der Kurs der Wasserwacht ist seit Jahren regelmäßig ausgebucht. Bettina Kremer und Olaf Pfeiffer betonten die Bedeutung des Kinderschwimmkurses für das Hauptziel der Wasserwacht, die Verhinderung des Ertrinkungstodes, und lobten die Trainingshelfer für ihre Unterstützung: „An einigen Abenden hatten wir bis zu 1:1-Betreuung. Dadurch können wir mit den Anfängern schnell ins tiefe Wasser und kommen gut voran“, freute sich Bettina Kremer.
Im Freibad sorgt dann der Bademeister dafür, dass alle sicher baden und schwimmen. Unterstützung bekam er vor allem durch jugendliche Wasserwachtler mit 32 Stunden Zusatzwachdienst bei starker Frequentierung. Den Löwenanteil des Wachdienstes verbrachten die Thalmässinger jedoch am Großen Brombachsee an der Wachstation Absberg Seespitz. Hier unterstützten sie mit 122 Stunden die Ortsgruppe Weißenburg. Außerdem waren Wasserretter bei der Challenge Roth und dem Rothsee-Lauf im Einsatz. „Auch 2020 werden wir den Seedienst unterstützen“, kündigte Kremer an, was die Jugend angesichts spannender Bootsübungen begeistert aufnahm.
Dienste und externe Ausbildungen im Kreisverband schlagen sich auch in der Statistik des Mannschaftstransportwagens nieder, der mittlerweile „ständig im Einsatz“ und „sehr wertvoll“ sei, so Kremer über das Fahrzeug, das von Gerätewart Jan Kremer betreut wird. Der kümmert sich auch um das Boot „Hanne“, das in Thalmässing stationiert ist und unter anderem bei der Challenge eingesetzt wird.
2019 mussten die Retter für „Hanne“ jedoch eine Kröte schlucken: Eine große Reparatur am Motor schlug sich negativ in der Bilanz der Kasse nieder. Kassier Heike Ackermann konnte trotzdem berichten, dass, davon abgesehen, der Haushalt der Ortsgruppe trotz großen Bedarfs an Dienstkleidung und Investitionen für die Ausbildung dank großzügiger Spenden und Einnahmen aus Kursen, Mitgliedsbeiträgen und Verkaufsaktionen zu den Thalmässinger Märkten „fast ausgeglichen“ sei.
Mit einer Foto-Revue blickten die Mitglieder außerdem auf zahlreiche Veranstaltungen zurück, bevor die Kalender mit Terminen für diesen Sommer gefüllt wurden und die Wasserretter einen ersten Ausblick auf das Jahr 2021 wagten, in dem die Ortsgruppe ihr 10-jähriges Bestehen feiern wird.