Wasserwacht Thalmässing trainiert mit Gästen die Herz-Lungen-Wiederbelebung
Ihr jährliches Defibrillationstraining nutzte die Wasserwacht Thalmässing heuer, um ihren Spendern einen Einblick in ihre Arbeit zu geben und Ängste im Zusammenhang mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung abzubauen. Die Unterstützer waren zum Trainingsabend eingeladen und übten gemeinsam mit den Rettern.
Die Zahlen aus den Casinos von Las Vegas sprechen eine eindeutige Sprache: „Bevor in den Casinos Defis installiert wurden, überlebten nur 14,2 Prozent ein akutes Herzversagen. Seit die Geräte dort hängen und es Schulungen gibt, überleben 70 Prozent der Patienten, wenn sie innerhalb von drei Minuten nach dem Anfall einen Defi-Schock bekommen“, betonten die Thalmässinger Ausbilder eingangs die Bedeutung des lebensrettenden Geräts. Unter der Leitung von Dr. Achim Ehrt fand die diesjährige Herbstschulung der Thalmässinger Wasserwacht zur Herz-Lungen-Wiederbelebung statt. Der Chefarzt des BRK-Kreisverbands Südfranken freute sich, außer den örtlichen Aktiven auch einige Gäste begrüßen zu dürfen. Sie hatten im Frühjahr dieses Jahres mit ihrer Spende die Anschaffung von Sanitätsmaterial für die Thalmässinger Wasserretter unterstützt. Als kleinen Dank hatten diese ihre Wohltäter zu ihrem Trainingsabend eingeladen. Einerseits, um die Sanitäter der Wasserwacht bei ihrer Übung beobachten zu können, andererseits aber auch, um die eigenen Kenntnisse in Erster Hilfe aufzufrischen und Berührungsängste mit dem Defibrillator abzubauen. „Das Gerät misst als erstes die Herztätigkeit des Patienten – und nur bei Kammerflimmern gibt es einen Elektroschock ab“, lernten sie. „Das heißt ja, ich kann gar nichts falsch machen!“, stellte Ewald Polinski fest. Diese Erkenntnis war das große Ziel, das die Wasserretter an diesem Abend vermitteln wollten. Denn jeder dürfe und solle die öffentlichen Defibrillatoren im Notfall verwenden – sogar ohne jemals eine Schulung besucht zu haben, denn „das Gerät redet mich euch und erklärt jeden Schritt“. Wie diese Schritte in der Praxis aussehen, demonstrierten Lara Herrmann und Lea Kremer an einer Übungspuppe. Beide sind Rettungsschwimmer und Sanitäter und trainieren mit ihren Kollegen regelmäßig Rettungsszenarien. Außer der Herz-Lungen-Wiederbelebung für Laien zeigten sie den Gästen auch, welche zusätzlichen Hilfsmittel den Profis zur Verfügung stehen. In einer lebhaften Übungseinheit übten anschließend alle Gäste, Mitglieder aus der Jugendgruppe der Wasserwacht und natürlich die bereits ausgebildeten Kräfte der Truppe den Umgang mit einem Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand, die Herzdruckmassage und das Beatmen. Für die Sanitäter schloss sich ein Übungs- und Prüfungsszenario an, in dem sie unter den wachsamen Augen des Chefarztes in zwei Teams jeweils einen Patienten-Dummy versorgen mussten. Dabei kam es neben der Herzmassage, dem korrekten Einsatz von Defibrillator, Intubationsset und Sauerstoffversorgung auch auf den Umgang mit Dritten und die Dokumentation an. Ehrt korrigierte im Anschluss Feinheiten und zeigte sich mit der Leistung der Retter sehr zufrieden. Zum Abschluss hatte er noch einen Tipp für alle: „Holt euch auch Umstehende zu Hilfe. Jeder kann bei der Herzmassage drücken. Falsch machen kann man auch das nicht“, ermutigte er die Teilnehmer.